Burger, Pommes und Co. – wirklich eine Liebhaberei?

 

Ausschließlich Burger, Pommes Frites und Milk Shakes, das kann nicht gut gehen. Morgan Spurlock demonstriert es am eigenen Leib. Ist er zu Beginn des Filmes noch schlank und gesund, zeigen sich am Ende des Films „Super Size Me“ die katastrophalen Spuren der einseitigen Fast Food Ernährung.

Der 34-Jährige hat kräftig zugenommen, seine Blut- und Leberwerte sind grauenhaft, er ist träge, fast impotent und Freundin wie Ärzte sind in größter, durchaus gerechtfertigter Sorge um ihn. Ist der junge Mann zwischenzeitlich verunglückt, entführt oder in Einzelhaft in Nordkorea gewesen? Nichts von alledem.

Spurlock hat sich vielmehr nur einem der originellsten Selbstversuche ausgesetzt, die jemals an die Öffentlichkeit gelangen. Einen ganzen Monat, das zeigt der Film, hat der Amerikaner sich früh, mittags und auch abends von jenem Fast Food ernährt, das die Kette von McDonald’s-Schnellrestaurants zu einer weltweiten ökonomischen Macht und einem Kultort für Kinder und Jugendliche machte.

Spurlocks vernichtende Bilanz dieses Selbstversuchs sind der bislang spektakulärste Angriff auf eine Ernährungsweise, deren Schadensbilanz nicht nur die amerikanische Gesellschaft immer mehr beunruhigen. Fast 37 Prozent der US-Bürger sind übergewichtig, bei den Erwachsenen sollen es sogar zwei Drittel sein. Und fünf Prozent dieser erwachsenen Amerikaner haben auch deshalb mehr als 100 Pfund zu viel auf den Rippen, weil in den USA rund 40 Prozent aller Mahlzeiten außer Haus eingenommen werden. Diese Fakten haben den Filmemacher, der sich bei Reality-TV-Sendungen bereits einen Namen gemacht hat, zu seinem ersten Kinofilm motiviert.

Breite Spur von Risiken und Nebenwirkungen

Spurlock folgt während der 30 Tagen strikten Regeln: Er schluckt nur, was es bei Mcdonald’s gibt; er verspeist im Laufe des Monats jedes McDonalds-Gericht mindestens einmal; Aufessen ist Pflicht, auch wenn es die „Super Size“-Variante ist, also die preiswerte, extra-große Portion, die gerade Jugendliche so mögen.

Bevor Spurlock in seinen Hamburger-Monat startet, lässt er sich bei Ärzten eingehend untersuchen und fragt nach den möglichen Folgen. Die Antworten sind beruhigend, viel könne bei seiner kerngesunden Gesamtverfassung nicht passieren.
Umso entsetzter sind die im Film dokumentierten Reaktionen der Mediziner im Verlauf des Selbstversuchs. Denn Spurlock wird nicht nur insgesamt 25 Pfund schwerer, sondern sein Körperfettanteil schnellt von elf auf 18 Prozent hoch, sein Cholesterinspiegel von harmlosen 168 auf ungesunde 230, die Leberfettwerte sind schlicht bedrohlich. Und Freundin Alex, eine vegane Ernährungsexpertin, bescheinigt offen, „dass meine Erektionen während des Fastfood-Versuchs eine ziemliche Katastrophe gewesen seien.“

Spurlock gelang es nicht, einen Verantwortlichen von McDonald’s vor die Kamera zu holen. Das aber kann nicht verwundern, denn sein Film ist eine durchaus geschäftsschädigende Abrechnung mit einem Konzern, der die Welt mit einer breiten Spur von Risiken und Nebenwirkungen durchzieht. Es ist gleichermaßen eine Abrechnung mit einer Ernährungs-Unkultur, die sehr viel damit zu tun hat, wie die westliche Welt zu leben und verbrauchen pflegt. Morgan Spurlock hat Pionierarbeit geleistet und gesellt sich mit seinem ebenso wichtigen wie kurzweiligen Film durchaus ebenbürtig an die Seite seines – übrigens auffallend übergewichtigen – Landsmanns Michael Moore.

Seht selbst auf Youtube:

„Super Size me“!

Bis bald und seit lieb gegrüßt von den

Hubner´s

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